Kunst mischt sich sehr wohl ein und hat die ebenso sicheren
wie musealgeschützten Gefilde einer scheinbar reinen Ästhetik in Wirklichkeit oft genug verlassen.
Wilhelm Zimmermann hat nie den Anspruch auf Kunst gestellt, aber er hat einen nachhaltigen Beitrag zur visuellen Auseinandersetzung strittiger gesellschaftlicher Themen geleistet und damit zu einer öffentlichen Bilderkultur beigetragen. Seitdem der gestandene Werbemann vor dreißig Jahren vom Protagonisten des Konsums zum Verfechter für soziale Gerechtigkeit, für die Rechte von Arbeitnehmern und für ein erhöhtes Problembewusstsein gegenüber Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung wurde, hat er eine Bildsprache entwickelt, die der Diskussion und nicht dem Schubladendenken Vorschub leistet. Seine nie harmlosen, aber auch nie wirklich verletzenden Stellungnahmen haben nicht nur viele Menschen erreicht, sondern auch vieles bewirkt.